Prof. em. Dr. Helmuth Kiesel – emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg – hält am 18. Juni 2025 einen Quartalsvortrag mit dem Titel: „Ernst Jünger und die literarische Verarbeitung des Ersten Weltkriegs“ im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam.

Mann am Schreibtisch mit Buch in der Hand

Ernst Jünger, 1932

picture-alliance/akg-images

Ernst Jünger, der an beiden Weltkriegen als Soldat teilgenommen hat, zählt sicherlich zu den umstrittensten deutschen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Sein Werk „In Stahlgewittern. Aus dem Tagebuch eines Stoßtruppführers“ (Erstauflage 1920) ist neben Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ eines der bekanntesten deutschsprachigen Bücher über den Ersten Weltkrieg. Jüngers Schriften werden heftig kritisiert: Die Vorwürfe reichen von Kriegsverherrlichung bis hin zu ästhetischem Faschismus. Trotzdem genoss sein literarisches Gesamtwerk gerade im Land des ehemaligen Kriegsgegners Frankreich eine hohe Wertschätzung. Der ehemalige französische Staatspräsident François Mitterand bezeichnete Jünger beispielsweise als den „größten Poeten unserer Epoche“. Nicht von ungefähr war Jünger auch als Ehrengast beim berühmten symbolischen Händedruck zur „Versöhnung über den Gräbern“ zwischen Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl am 22. September 1984 in Verdun geladen.

Helmuth Kiesel ist einer der profundesten Kenner Ernst Jüngers. Er zeichnet in seinem Vortrag Jüngers Einsatz im Ersten Weltkrieg und dessen Literarisierung nach: in Jüngers Kriegstagebuch 1914-1918, worauf wiederum „In Stahlgewittern„ und das expressionistisch-phänomenologische Kondensat „Der Kampf als inneres Erlebnis“ (1922) aufbauen. Die Mittel und Tendenzen in diesem Verarbeitungsprozess werden analytisch-interpretatorisch profiliert. Die Rezeptionsgeschichte wird rekapituliert. Gefragt wird auch nach dem kriegspsychologischen Erkenntniswert.

Programm

UhrzeitAblauf
ab 17:00Einlass
17:30

Begrüßung 

Oberst, Dr. Frank Hagemann, Kdr ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Vorstellung des Referenten

Oberstleutnant Dr. Christian Stachelbeck

17:45

Vortrag: Ernst Jünger und die literarische Verarbeitung des Ersten Weltkriegs 

Prof. em. Dr. Helmuth Kiesel

18:30Fragen und Diskussion
19:00Stehempfang  (Selbstzahler)
20:30Ende der Veranstaltung

Anmeldung

Um Anmeldung von Gästen wird bis zum 13.06.2025 gebeten:

ZMSBwS3EinladungsMgmt@bundeswehr.org

 

Für Medienvertretende:

Major Michael Gutzeit

Telefon: 0331 9714 400

ZMSBwPressestelle@bundeswehr.org

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Veranstaltungsort