
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
Zeppelinstraße 127/128 14471 Potsdam
Wegbeschreibung anzeigenProf. em. Dr. Helmuth Kiesel – emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg – hält am 18. Juni 2025 einen Quartalsvortrag mit dem Titel: „Ernst Jünger und die literarische Verarbeitung des Ersten Weltkriegs“ im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam.
Ernst Jünger, der an beiden Weltkriegen als Soldat teilgenommen hat, zählt sicherlich zu den umstrittensten deutschen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Sein Werk „In Stahlgewittern. Aus dem Tagebuch eines Stoßtruppführers“ (Erstauflage 1920) ist neben Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ eines der bekanntesten deutschsprachigen Bücher über den Ersten Weltkrieg. Jüngers Schriften werden heftig kritisiert: Die Vorwürfe reichen von Kriegsverherrlichung bis hin zu ästhetischem Faschismus. Trotzdem genoss sein literarisches Gesamtwerk gerade im Land des ehemaligen Kriegsgegners Frankreich eine hohe Wertschätzung. Der ehemalige französische Staatspräsident François Mitterand bezeichnete Jünger beispielsweise als den „größten Poeten unserer Epoche“. Nicht von ungefähr war Jünger auch als Ehrengast beim berühmten symbolischen Händedruck zur „Versöhnung über den Gräbern“ zwischen Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl am 22. September 1984 in Verdun geladen.
Helmuth Kiesel ist einer der profundesten Kenner Ernst Jüngers. Er zeichnet in seinem Vortrag Jüngers Einsatz im Ersten Weltkrieg und dessen Literarisierung nach: in Jüngers Kriegstagebuch 1914-1918, worauf wiederum „In Stahlgewittern„ und das expressionistisch-phänomenologische Kondensat „Der Kampf als inneres Erlebnis“ (1922) aufbauen. Die Mittel und Tendenzen in diesem Verarbeitungsprozess werden analytisch-interpretatorisch profiliert. Die Rezeptionsgeschichte wird rekapituliert. Gefragt wird auch nach dem kriegspsychologischen Erkenntniswert.
Uhrzeit | Ablauf |
---|---|
ab 17:00 | Einlass |
17:30 | Begrüßung Oberst, Dr. Frank Hagemann, Kdr ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Vorstellung des Referenten Oberstleutnant Dr. Christian Stachelbeck |
17:45 | Vortrag: Ernst Jünger und die literarische Verarbeitung des Ersten Weltkriegs Prof. em. Dr. Helmuth Kiesel |
18:30 | Fragen und Diskussion |
19:00 | Stehempfang (Selbstzahler) |
20:30 | Ende der Veranstaltung |
Um Anmeldung von Gästen wird bis zum 13.06.2025 gebeten:
ZMSBwS3EinladungsMgmt@bundeswehr.org
Für Medienvertretende:
Major Michael Gutzeit
Telefon: 0331 9714 400
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