Frieden von Tilsit
Frieden von Tilsit
- Datum:
- Ort:
- Deutschland
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Mit dem Frieden von Tilsit endete am 9. Juli 1807 der Krieg zwischen Frankreich und der russisch-preußischen Koalition. Die verheerende Niederlage preußisch-sächsischer Truppen bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 hatte das Zusammenbrechen Preußens und das Ausscheren Sachsens aus der Koalition zur Folge.
Sachsen schloss mit Frankreich im Dezember 1806 den Frieden zu Posen und trat dem Rheinbund bei. Preußisch-russische Truppen erlitten im Februar 1807 bei Preußisch-Eylau und im Juni 1807 bei Friedland weitere Niederlagen gegen die französischen Truppen Napoleons. Eine Fortsetzung des Krieges war daher aussichtslos, Preußen und Russland benötigten Frieden. Preußen musste bei diesem Friedensschluss massive Gebietsabtretungen hinnehmen, es verlor fast die Hälfte seines Staatsgebietes und seiner Einwohner bzw. Untertanen. Lediglich das Eingreifen Zar Alexanders I. von Russland verhinderte die komplette Zerschlagung des Landes durch Napoleon. Preußen hatte die hohe Summe von über 120 Millionen Franken als Kontribution zu leisten und musste sich an der Kontinentalsperre gegen Großbritannien beteiligen. Französische Besatzungstruppen standen im Lande. Die preußische Armee wurde auf 42000 Mann reduziert und hatte im Bedarfsfall Truppen für die Kriege Napoleons zu stellen. Preußen unterlief jedoch die Rüstungsbeschränkungen durch das sogenannte Krümpersystem: Es standen zwar immer nur 42000 Mann zur selben Zeit unter Waffen, der einzelne Soldat diente aber jeweils nur kurzfristig, so dass insgesamt bis 1813 über 150000 Soldaten ausgebildet wurden.
Die harten französischen Friedensbedingungen lösten in Preußen eine ganze Reihe grundlegender Reformen in Militär, Staat und Gesellschaft aus, welche die Grundlage für die erfolgreiche Erhebung gegen Napoleon in den Jahren 1813–1815 bildeten.
Der Beitrag erschien in der Ausgabe 2/2007 der „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung“.
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